Unser ökumenisches Engagement
Für uns als lutherische Minderheitskirche in einem größtenteils katholischen Umfeld stellt das ökumenische Engagement eine besondere Herausforderung und zugleich eine große Chance dar. Für die Mitglieder der Gemeinde ist es eine Herzensangelegenheit. Viele von ihnen sind mit einem katholischen Ehepartner verheiratet, Freunde und Kollegen wissen oft wenig über die lutherische Tradition. Umso mehr kommt es darauf an, das Eigene zu kennen und dies immer wieder zu vermitteln sowie die sehr guten Beziehungen zu den anderen christlichen Kirchen in Rom – allen voran der katholischen – zu pflegen und weiterzuentwickeln. Einer der bedeutendsten Schritte auf diesem Weg war der Besuch von Papst Benedikt XVI. in der Christuskirche im März 2010, in dessen Rahmen ein gemeinsamer Gottesdienst gefeiert wurde. Beide Seiten betonten zu diesem Anlass die bereits bestehenden Gemeinsamkeiten, die vertieft und gestärkt werden müssen. Schon Johannes Paul II. hatte 1983 auf der Kanzel dieser Kirche gepredigt. Neben den sehr guten Kontakten in den Vatikan bestehen auch vielfältige Beziehungen zur italienischen evangelischen Kirche der Waldenser, zur deutschsprachigen katholischen Santa Maria dell’ Anima-Gemeinde in Rom, zu den englischsprachigen protestantischen Kirchen, zur Diözese Rom sowie den katholischen Kirchen im Quartier. Einen Einblick in den reichen ökumenischen Erfahrungsschatz, den die römische Gemeinde auszeichnet, bietet die Publikation: Jürgen Krüger, Jens-Martin Kruse (Hg.): Ökumene in Rom. Erfahrungen, Begegnungen und Perspektiven der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Rom, Karlsruhe 2010 (dt./it.)